Kommentare, Analysen und kurze Beschreibungen zu interessanten Wetterlagen oder Wetterphänomenen in der Schweiz

Montag, 3. Oktober 2011

Sepideh ade…

Bodenanalyse von Montag, 3. Oktober 2011, 00 UTC.
Noch ist Sepideh ziemlich gross und kräftig...

Die stabile Hochdruckphase neigt sich langsam dem Ende zu. Das Hoch Sepideh ist erstmals am 26. September auf der Wetterkarte erschienen, und hat fast nahtlos Hoch Queenie abgelöst. Seit dem 20. September herrscht in der Schweiz mehr oder weniger ununterbrochen Hochdruckwetter:
29. September 2011: Blick vom Eseltritt unterhalb der Ibergeregg
in den Talkessel von Schwyz.
29. September 2011: Blick auf die Glattalp. Mehr zu diesem "berühmten" Kälteloch dann im
im Winter bei der entsprechenden Wetterlage.
Am kommenden Donnerstag (6. Oktober) wird diese Phase enden. Und zwar ohne dass Sepideh „stirbt“, sie zieht sich einfach auf den Atlantik zurück. Damit wird die Bahn frei für die Kaltluft, welche im Nordwesten lauert.
Die markante Kaltfront wird uns in der Nacht auf Freitag (7. Oktober) oder am Freitagmorgen erfassen. Lange waren der zeitliche Ablauf und die Intensität der Front recht unklar. Im Moment sind sich die verschiedenen Modellrechnungen ziemlich einig - trotzdem kann sich bis am Freitag das eine oder andere Detail noch ändern. Hier mal die Ensemble-Prognose für Zürich vom europäischen Modell:
Ensemble Prognose mit 52 verschiedenen Modellrechnungen.
oben: Temperatur auf etwa 1500m, unten zeitlicher Verlauf des
Niederschlags (mm/12h). Quelle: ecmwf.int
Im Moment kann man die Entwicklung etwa folgendermassen zusammenfassen:
  • Abkühlung um 10 bis 12 Grad in allen Höhen 
  • Schneefallgrenze am Freitag rasch unter 1500m, am Samstag etwa gegen 1000m sinkend 
  • Niederschlagsmengen im Nordstau bis am Sonntag etwa 30-60mm, der Niederschlag fällt in zwei Schüben (v.a. Freitag und Samstag) 
  • im Nordstau dürfte das am einen oder anderen Ort einen halben Meter Neuschnee geben, die Frage ist nur ab welcher Höhe? 
  • scharfer Nordwestwind der den Schnee verfrachtet 
  • danach unsichere Entwicklung, die Mehrheit der Berechnungen bleiben kalt, aber mit eher wenig Niederschlag (evtl. Bisenlage, anfangs tiefdruckbestimmt --> „Bise noir“)

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